Andere Länder haben Krieg, Hunger und Not – wir haben Bürokratie!

Während in vielen Teilen der Welt Kriege toben und Menschen hungern, kämpfen wir in Deutschland mit einem ganz anderen Gegner: der Bürokratie. Es klingt fast wie Satire, aber die Realität ist oft absurder, als man es sich vorstellen kann.

Fakten:

  • In der Ukraine, in Syrien, Afghanistan und dem Jemen, in Gaza und Israel sterben Menschen in bewaffneten Konflikten. Laut den Vereinten Nationen sind im Jahr 2023 weltweit rund 89,3 Millionen Menschen auf der Flucht – viele von ihnen aus Kriegsgebieten.
  • In Ländern wie Somalia und Südsudan kämpfen Millionen gegen den Hunger. Die Welthungerhilfe schätzt, dass mehr als 820 Millionen Menschen nicht ausreichend zu essen haben.
  • Krankheiten wie Cholera und Malaria breiten sich in Krisengebieten aus, wo es an sauberem Wasser und medizinischer Versorgung fehlt.

Und was passiert bei uns?

In Deutschland ist der Gegner, den wir hier tagtäglich bekämpfen subtiler und unsichtbarer: die Bürokratie.
Manchmal hat es den Anschein, dass wir in einem Land leben, in dem Bürokratie fast als Ersatz für echte Probleme dient. Ein Beispiel gefällig? Die Gründung eines Unternehmens dauert in Deutschland im Schnitt – 9 Tage – aber nur, wenn man besonders schnell ist. In Neuseeland hingegen dauert derselbe Vorgang – ein paar Stunden -. Für einen Wohnberechtigungsschein muss man in Berlin rund – 4 bis 6 Wochen – einplanen – das ist natürlich in einer Großstadt ohne Wohnungsnot absolut verschmerzbar.
Einige Zahlen verdeutlichen den alltäglichen Wahnsinn: Die deutsche Verwaltung arbeitet noch immer mit rund 300 Millionen Papierformularen pro Jahr. Digitalisierung? Ein Fremdwort. Selbst der Digitalisierungsindex der OECD stuft uns in Europa regelmäßig unter die hinteren Plätze ein. Einfache Dinge wie der Antrag auf Elterngeld, das eigentlich eine Unterstützung in einer der wichtigsten Lebensphasen sein soll, gleicht oft einem bürokratischen Albtraum. Ganze 35 Seiten müssen Eltern ausfüllen und dabei teilweise Dokumente einreichen, die längst in staatlichen Datenbanken vorhanden sind.
Aber es geht noch besser: Wer denkt, dass die Modernisierung des Staates Priorität hätte, irrt. Der Staat hat bereits 6,3 Milliarden Euro in Digitalisierungsprojekte investiert – das Ergebnis? Immerhin gibt es inzwischen 43% aller Verwaltungsdienste online. Jedenfalls manchmal!

Unser bürokratischer Schwerstfall – Die Baugenehmigung!

Wer in Deutschland ein Haus oder ein Wohnprojekt bauen oder umbauen oder umnutzen möchte, braucht nicht nur Geduld, sondern manchmal auch das Durchhaltevermögen eines Marathonläufers. Im Schnitt dauert es hierzulande rund 10 Monate, um eine Baugenehmigung zu bekommen. In besonders „problematischen“ Regionen wie Berlin oder München kann dieser Prozess aber gut und gerne zwei Jahre oder mehr in Anspruch nehmen. Während andere Länder Brücken und Schulen in Rekordzeit hochziehen, diskutieren wir hier noch über den richtigen Bebauungsplan.
Im Schneckentempo zum Projekt – oder eben auch nicht: Jedes Jahr werden Millionen von Bauprojekten eingereicht, doch viele davon verschwinden in einem undurchsichtigen Behördendschungel. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft dauert es im Durchschnitt 18 Monate, bis größere Bauprojekte – z.B. der Bau von Windparks oder Schulen – überhaupt genehmigt werden. Die oft zitierten „dringend benötigten“ neuen Wohnungen? Ja, die könnten vielleicht in einigen Jahren kommen, wenn die Papierstapel auf den Schreibtischen endlich abgearbeitet sind. Also – eventuell!

Zwischen Pest und Cholera: Reden wir doch einmal über die komplizierten Antragsverfahren für Bauvorhaben in besonders sensiblen Bereichen. Wer sich mit Denkmalschutz, Umweltverträglichkeit oder regionalen Bauvorschriften auseinandersetzen muss, sollte lieber gleich ein Jahrzehnt im Kalender blocken. Selbst wenn man alle Anforderungen erfüllt, kann es passieren, dass die Behörde irgendwann doch „nein“ sagt – nach Jahren der Planung und Investition.

DIE SITUATION KÖNNTE FAST KOMISCH SEIN; WÄRE SIE NICHT SO TRAGISCH !!!

Wie kann ein Land, das im Jahr 2025 lebt, noch immer so tief im Bürokratie-Sumpf stecken?
Während Menschen in anderen Ländern ums Überleben kämpfen, sitzen wir hier und führen einen verzweifelten Kampf mit Antragsformularen und endlosen Bearbeitungszeiten und während andere Länder Straßen für den Zugang zu Nahrungsmitteln bauen, bauen wir Aktenberge.
Natürlich ist es wichtig, dass ein Staat Regeln und Strukturen hat, doch während in Teilen der Welt Bomben explodieren und Kinder verhungern, explodiert bei uns höchstens die Frustration, wenn die Bearbeitungszeit für den Reisepass mal wieder 8 Wochen beträgt. Der Krieg gegen den Bürokratie-Dschungel ist eine Art administrativer Nahkampf, der oft viel Geduld und starke Nerven erfordert.
Also lasst uns gemeinsam unseren überdimensionalen Feind bekämpfen –den Amtsschimmel.

„Der ewige Kampf gegen das Bürokratiemonster – Wie wir die Zettelwirtschaft überleben und reformieren können!“
Wie ihr vorangehend schon erkannt habt, es handelt sich um ein Thema, das uns alle verbindet und das ist leider nicht „Bier und Bratwurst“.

Ja, ihr wisst, wovon ich rede: Die Antragsflut, die endlosen Formulare, die kafkaesken Anfragen, die uns allen den letzten Nerv rauben. Ob man ein neues Auto anmelden will, ein kleines Häuschen baut oder einfach nur seinen Wohnsitz ummelden möchte – ohne ein Dutzend Formulare in doppelter Ausfertigung und ein paar Stempel (Stempel sind schließlich der deutsche Nationalvogel) läuft gar nichts.
Aber warum ist das so? Und vor allem: Wie kann man diesem Monster beikommen?

Ich werde versuchen, dieser Frage auf den Grund gehen. Dabei werde ich den einen oder anderen humorvollen Seitenhieb auf die Bürokratie und ihre Vertreter*innen nicht auslassen, denn, mal ehrlich, wenn man schon im Papierkrieg versinkt, darf man zumindest ein bisschen darüber lachen, oder?
In den nächsten Wochen werde ich dieses Thema unter die Lupe nehmen. Also, macht es euch bequem, holt euch einen Kaffee und genießt – oder, wie wir Bürokratieopfer sagen: Bleibt dran, es wird spannend!