Eine Erfolgsgeschichte

Es war einmal, vor langer Zeit, ein kluges Land. Dann kamen die Spielekonsolen. Und das Internet. Und schwupps – ging alles irgendwie den Bach runter.
Wir leben in einer Welt, in der Wissen theoretisch unbegrenzt verfügbar ist – und trotzdem boomt die Dummheit wie nie zuvor. Früher musste man sich wenigstens ein bisschen anstrengen, um sich öffentlich zu blamieren. Heute reicht ein Social-Media-Account.
Was für eine Errungenschaft!
Mit TikTok ist eine ganz neue Generation von „Experten“ geboren. Ob Virologie, Quantenphysik oder Geopolitik – es gibt nichts, was sich nicht in 30 Sekunden erklären ließe. Wissenschaft ist schließlich nur eine Meinung unter vielen.
Wer zu viel denkt, macht sich verdächtig. Wer differenziert, hat garantiert etwas zu verbergen. Reflexion ist etwas für Weicheier – und Zweifel? Eine Verschwörung gegen das eigene Weltbild.
Gönnen wir doch den asiatischen Schüler*innen ihre Siege bei den Mathe-Olympiaden. Wozu noch lernen – wenn’s auch einfacher geht? Wir leben ganz eindeutig im Zeitalter der Meinung. Meinungen sind wichtiger als Fakten. Wer laut ist, hat recht. Und wer recht hat, wird gefeiert.
Grammatik? Überbewertet. Rechtschreibung? Nebensache. Und die PISA-Studien? Für die Katz.
Aber wer redet hier eigentlich davon, dass unsere Demokratie in Gefahr ist? Demokratie lebt doch davon, dass alle mitreden – ganz egal, ob sie Ahnung haben oder nicht.

In diesem Sinne:
Bleibt schlau – oder tut wenigstens so